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Bodenmischverfahren

Tiefreichende Bodenstabilisierung nach DIN EN 14 679

Beim Bodenmischverfahren wird der anstehende Boden mit einer Bindemittelsuspension gemischt. Dabei werden die mechanischen und physikalischen Eigenschaften des Bodens deutlich verbessert. Durch die Überschneidung der Säulen entsteht eine durchgängige Bodenmischwand, die für Dichtwände oder Baugrubensicherungen genutzt werden kann.

Zur Realisierung von Verbauwänden mit geringeren Verformungen können in die frischen Elemente HEB-Träger eingestellt werden. Mit „Doppel-U-Trägern“ ist sogar eine Rückverankerung möglich.

Um Baugruben horizontal gegen das Grundwasser abzuschotten, binden die Bodenmischwände in anstehende Bodenschichten mit einer geringen Wasserdurchlässigkeit oder künstlich hergestellte Dichtsohlen ein.

Anwendungen

Zu den Anwendungsgebieten gehören:

  • Preiswerte, verformungsarme Baugrubensicherung in Verbindung mit eingestellten Tragelementen
  • Querschott, um große Baugruben zu unterteilen
  • Hang- und Böschungssicherungen
  • Dammabdichtungen
  • Deponieumschließungen
  • Umschließung von Altlasten bei Industriebrachen oder ähnlichen Anlagen
  • Baugrundverbesserung für erhöhte Nutzlasten
     

Vorteile

  • Bodenmischwände bieten hohe Sicherheit durch die sehr gute Abdichtung.
  • Das Verfahren ist mit eingestellten Tragelementen und einer Rückverankerung sehr verformungsarm.
  • Bodenmischwände sind eine wirtschaftliche Verbaulösung. Statt Boden zu fördern, wird der anstehende Boden verwendet. Aufgrund nur minimaler Bodenförderung fallen kaum Transport- und Entsorgungskosten an, besonders in kontaminierten Böden.
  • Das Bodenmischverfahren ist umweltfreundlich und hat einen geringen CO2-Footprint, weil vergleichsweise wenig Zement verarbeitet wird.
  • Das Verfahren ist flexibel in der Anwendung und kann auf verschiedenste Bodeneigenschaften und andere Anforderungen angepasst werden.
  • Mit der kürzeren Bauzeit gegenüber Bohrpfahlwänden werden Kosten und Zeit gespart.
  • Ebene Oberflächen bieten Verschalungsvorteile und sorgen für Wirtschaftlichkeit.
  • Das Verfahren hat bei Anwohnern eine hohe Akzeptanz, weil die Herstellung geräuscharm und erschütterungsfrei erfolgt.
  • Die Ausführung erfolgt mit vergleichsweise geringem Platzbedarf für die Baustelleneinrichtung.
     

Grundlagen

Normen und Regeln

Die Bemessung und Herstellung von Bodenmischwänden erfolgen nach DIN EN 14 679 sowie den Empfehlungen des Arbeitskreises „Baugruben“ (EAB).

Herstellung

Der anstehende Boden wird mit einem mäklergeführten, doppelten Mischpaddel mit Zementsuspension oder Sondermischungen vermischt, so dass beim Abteufen und Ziehen des Mischwerkzeugs ein Säulenpaar entsteht. Mit kontinuierlich aneinander gereihter Herstellung der Erdbetonsäulen entsteht eine durchgehende Dichtwand. Als statische Tragelemente kommen HEB-Profile oder Doppel-U-Träger zum Einsatz.

Typische Säulendurchmesser liegen zwischen 50 und 80 cm – bei üblichen Bohrtiefen bis 16 m.

Qualitätssicherung

Eine hohe Ausführungsqualität stellen wir sicher durch:

  • Individuell abgestimmte Verfahrensanweisungen
  • Einhaltung der Anforderungen aus der Ausführungsnorm DIN EN 14 679
  • Für jedes Säulenpaar wird ein Herstellprotokoll erstellt
  • Klare Prozesse über unser Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN 9001:2015
     

Ausführungsvarianten

Das Bodenmischverfahren ist in folgenden Ausführungsvarianten möglich:

  • Bodenmischwand als Dichtwand
  • Bodenmischwand mit eingestellten Tragelementen als Baugrubensicherung
  • Einzelne Bodenmischsäulen als Baugrundverbesserung

 

Ausgewählte Referenzprojekte.

Bodenmischverfahren
Gebäude Forschungs- & Innovationszentrum FIZ . München
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